2024: Rekorde, Herausforderungen und Zukunftsvisionen

15.05.2025

Verwaltungsratspräsidentin Claudia Hollenstein konnte den Aktionären an der heutigen Generalversammlung erfreuliche Resultate präsentieren: Im vergangenen Jahr beförderten die VZO rund 26.4 Millionen Fahrgäste. Dies entspricht einer Zunahme von 4.4 % im Vergleich zum Vorjahr und stellt einen neuen Rekord dar. Insgesamt war das Berichtsjahr äusserst erfolgreich, lediglich das finanzielle Umfeld hat sich als herausfordernder erwiesen als in den Vorjahren.

Erfolgreiche Fahrgastentwicklung und hohe Pünktlichkeit

Überdurchschnittlich häufiger Bus gefahren wurde im Gebiet Wetzikon-Hinwil. Dort verzeichneten die VZO einen Anstieg von 9 %. Im Raum Uster erhöhte sich die Nachfrage um 3 %, im übrigen Oberland um 4 %. Am Pfannenstiel beförderten die VZO 6 % mehr Fahrgäste. Die Pünktlichkeit konnte erhöht werden. Mehr als zwei Drittel der 64 VZO-Buslinien fuhren pünktlich. Verspätungen von über zwei Minuten wurden vor allem durch Baustellen, fehlende Busbevorzugungen und hohes Verkehrsaufkommen während der abendlichen Rushhour verursacht. Die Zuverlässigkeit der Anschlüsse zwischen Bus und Bahn lag wie in den letzten Jahren unverändert bei hohen 96 Prozent.

Fahrgäste geben VZO gute Bewertung

Die Fahrgäste sind mit der Servicequalität der VZO sehr zufrieden und bewerten die Gesamtleistung nochmals höher als im Vorjahr. Gelobt wird die Pünktlichkeit mit 81 von 100 möglichen Punkten. Das Erreichen der Anschlüsse an die S-Bahnen wurde mit guten 78 Punkten bewertet. Sehr erfreulich sind die Höchstnoten für das Fahrpersonal: Die Freundlichkeit wurde mit 85 Punkten und der Fahrstil mit 79 Punkten bewertet.

Zufriedenes Personal und erfolgreiche Nachwuchsförderung

Das Personal der VZO ist ebenfalls zufrieden, wie die Auszeichnung an den Swiss Arbeitgeber Awards 2024 als einer der Top Arbeitgeber zeigt. Alle Stellen sind besetzt, und auch im Fahrdienst konnte der notwendige Nachwuchs stets rekrutiert werden. Die Herausforderungen bleiben gross: In den kommenden 10 Jahren werden rund 100 Chauffeuren und Chauffeusen pensioniert und müssen durch junge Nachwuchskräfte ersetzt werden. Bis jetzt gelingt dies gut, nicht zuletzt dank eines neuen Ausbildungsprogramms. Die VZO unterstützen Quereinsteigende auf ihrer Ausbildung ans Lenkrad der VZO-Busse, finanzieren einen Teil vor und kooperieren mit einer Fahrschule in der Region.

Einführung Elektro-Busse geglückt

Im Berichtsjahr wurde ein bedeutender Schritt in der Umsetzung der VZO-Dekarbonisierungsstrategie erreicht: Die ersten drei Elektrobusse wurden erfolgreich in Betrieb genommen. Im ersten Jahr legten diese Busse 80’000 Kilometer zurück, transportierten rund 170’000 Fahrgäste und sparten dabei 87 Tonnen CO2 ein.

Finanziell anspruchsvolleres Umfeld

Im aktuellen Rechnungsjahr verzeichnen die VZO ein negatives Ergebnis und schliessen mit einem Aufwandüberschuss von CHF 1.2 Mio. ab, welcher über die gesetzlichen Reserven gedeckt wird. Die aktuelle Zeit ist finanziell anspruchsvoller, da die Kosten in vielen Bereichen steigen. Investitionen in neue Technologien, Digitalisierung und Dekarbonisierung sowie steigende Ersatzteil- und Personalkosten stellen grundsätzlich eine Herausforderung für den öffentlichen Verkehr dar. Ziel und Auftrag der VZO ist es nicht, einen Gewinn zu erwirtschaften, sondern mit den von den Bestellern – dem Zürcher Verkehrsverbund ZVV und für Stadtbus Rapperswil-Jona dem Kanton St. Gallen – gesprochenen Mitteln möglichst haushälterisch umzugehen. Es liegt in der Verantwortung der VZO und der Kantone, diese finanziellen Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Erster Erfolg auf der Suche nach zusätzlichem Busdepot

Bis zum Jahr 2050 wird im Marktgebiet der VZO ein Bevölkerungswachstum von bis zu 30 Prozent erwartet. Um auch in den kommenden Jahrzehnten eine erstklassige Mobilität für die Region sicherzustellen, benötigen die VZO ab 2035 mindestens 30 zusätzliche Abstellplätze für ihre Busse. Erste potenzielle Standorte für ein zusätzliches Busdepot sind evaluiert und entsprechende Machbarkeitsstudien in Arbeit. Einen ersten Erfolg dürfen die VZO verbuchen: Mit einem zukünftig gemeinsamen Depotstandort in Oetwil am See konnten sich die VZO eine erste Option für zusätzliche Bus-Abstellplätze sichern. Der langfristige Platzbedarf ist damit jedoch erst teilweise gesichert. Die Evaluation von zusätzlichen Optionen wird fortgeführt.