Drei Jahre beanspruchten die Planung und die dafür nötigen Bewilligungen für ein Busdepot mit über 42 Abstellplätzen für Busse und einem darüber liegenden Schulhaustrakt mit 38 Schul- und Lehrerzimmer sowie zwei Turnhallen. Anfangs August wird mit dem Bau gestartet, der Ende 2019 von den VZO in Betrieb genommen wird. Die ersten Schüler und Schülerinnen nutzen den Neubau im Sommer 2020.
VZO-Bedarf bis 2030 gedeckt
Mit dem steten Ausbau des Fahrplans erhöht sich auch die Busflotte der VZO. Schon heute sind die vorhandenen Bus-Abstellplätze in den vier Hallen der VZO vollständig belegt. Deshalb kauften die VZO ein Grundstück an der Schellerstrasse direkt beim Bahnhof Wetzikon für den Bau einer neuen Einstellhalle. Um das ideal gelegene Gelände aber nicht nur für das nächtliche Abstellen der Busse zu nutzen und um die Kosten so tief wie möglich zu halten, strebten sie auf dem Dach ihrer Einstellhalle eine weitere Nutzung an. Mit dem Kanton Zürich, der dringend neue Schulräumlichkeiten suchte, fanden sie diesen zweiten Nutzer. Schliesslich wurden unter der Leitung eines Architektenteams der Firma Dürig AG Zürich, die den Studienwettbewerb 2014 gewann, und mit Spezialisten der Bildungs- und Hochbaudirektion des Kantons die Anforderungen an das Schulhaus für eine Berufsschule umgesetzt. Gleichzeitig schlossen die VZO einen 20-jährigen Mietvertrag mit dem Kanton ab, um die Investitionen für das zweigeschossige Schulhaus langfristig zu refinanzieren. Ob der Kanton Mieter bleibt, oder wie vom Kantonsrat gewünscht Stockwerkeigentümer wird, wird zurzeit noch verhandelt.
Synergien zahlen sich aus
Mit dem Neubau wird ein Grundstück in Bahnhofsnähe optimal genutzt: Die VZO reduzieren die Wegkosten der Busse und den Schülern stehen ab dem Bahn- und dem Bushof Wetzikon Verbindungen in alle Richtungen zur Verfügung. Zudem werden finanzielle Vorteile für alle Nutzer geschaffen: Die Mietkosten des Kantons für die beiden Stockwerke der Schule sind dank baulichen Synergien deutlich tiefer als bei vergleichbaren Objekten. Und auch die VZO profitieren, indem ihre Investitionskosten für die Einstellhalle gegenüber einem Bau ohne Schulhaus rund 5 Mio. geringer ausfallen. Für das gesamte Bauwerk wird mit Investitionen von rund 64,6 Mio. Franken gerechnet.
Viele Hürden genommen
Die unzähligen Ansprüche aller Beteiligten an diesem aussergewöhnlichen Bauwerk, die hohen Auflagen der Behörden, die Verhandlungen über den Mietvertrag, die Abwendung eines Rekurses gegen die Baubewilligung, die Lösung für die Grundwasserproblematik, die Bewilligung der Kredite durch den Verkehrs- und den Kantonsrat, die Durchführung von Submissionen und die sich verzögernde Terminplanung erforderten viel Durchhaltewillen. Die Männer auf dem Bild hatten ihn und freuen sich nun, dass ihre Ziele konkret werden.
Bildlegende: v.l.n.r Stefan Griesmeier, Alberto Astorga, Othmar Niederberger, Werner Trachsel, Daniel Reinhart, Ernst Sperandio, Andreas Coquelin, Marc Huber, Heinz Blatti, René Boller