Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland VZO feiern am 3. Oktober ihren 75zigsten Geburtstag. Das Jubiläum ist gleich in doppelter Hinsicht von Bedeutung: Die VZO nehmen diesen Herbst ihre ersten drei Elektrobusse in Betrieb und bekommen ab dem 1. November einen neuen Direktor. Für alle Menschen in der Region verlosen die VZO ab heute 75 total verrückte Geburtstags-Geschenke.
Die Geburtsstunde der VZO war der Misserfolg der ehemaligen Bahnen zwischen dem Oberland und dem Zürichsee. Nach den Betriebsverlusten der Uerikon-Bauma-Bahn, der Wetzikon-Meilen-Bahn und der Uster-Oetwil-Bahn wurde nach neuen Verkehrskonzepten gesucht. Die Reorganisation der Nebenbahnen im Zürcher Oberland wurde vom Stimmvolk an der Volksabstimmung vom 26. Mai 1946 gutgeheissen, worauf die VZO als Aktiengesellschaft ins Leben gerufen wurde. 800‘000 Franken brachten die 14 damaligen Vertragsgemeinden im Einzugsgebiet, sowie Bund und Kanton als Aktienkapital ein. Am 3. Oktober 1948 nahmen die VZO auf der Strecke Hinwil – Rüti – Stäfa mit vier Bussen und sieben Chauffeuren ihren Betrieb auf.
In ihrem zehnten Betriebsjahr (1958) beförderten die VZO 1,7 Millionen Fahrgäste. Ein neues Zeitalter für die VZO, und den öffentlichen Verkehr im Kanton Zürich überhaupt, folgte mit der Gründung des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV im Jahr 1990. Die VZO reagierten mit einem noch nie dagewesenen Fahrplanausbau und einem auf die damals eingeführten S-Bahnen abgestimmten Fahrplan. 1998 feierten die VZO ihr 50-Jahre-Jubiläum mit einer Rekordpassagierzahl von 8,4 Millionen Fahrgästen. Im letzten Jahr beförderten die VZO mit ihren 339 Mitarbeitenden und 104 Bussen 23.2 Millionen Passagiere.
Heimatspiegel zum 75-Jahre-Jubiläum
Zum 75-Jahre-Jubiläum widmet der Heimatspiegel der VZO eine eigene Ausgabe. Über fünf Seiten wird die Geschichte der VZO detailliert erzählt. Ergänzt wird das Ganze durch eine bunte Illustration von Fotos sowie eine Timeline mit den wichtigsten Meilensteinen der VZO-Geschichte, welche den Lauf der Zeit dokumentieren.
Den gesamten Heimatspiegel finden Sie hier.
Zeitalter der Elektrobusse startet zum Geburtstag
Vor 75 Jahren ging das Zeitalter der elektrisch betriebenen Strassenbahnen in der Region zu Ende. Seit diesem Zeitpunkt fahren die VZO den öffentlichen Verkehr mit ihrer Dieselbusflotte. Bis ins 2035 wollen die VZO ihre Verkehrsleitung emissionsfrei erbringen und haben dazu im vergangenen Jahr ihre eBus-Strategie präsentiert. Zum Jubiläum erfolgt die Inbetriebnahme der ersten drei Elektrobusse. Bis Ende Oktober treffen die drei neuen Elektrobusse in Grüningen ein und sind ab dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember im Linienverkehr unterwegs.
VZO bekommen neuen Direktor per 1. November
Der Verwaltungsrat der VZO hat im vergangenen Frühling Joe Schmid zum neuen Direktor ernannt. Er wird ab 1. November 2023 die Nachfolge des langjährigen Direktors Werner Trachsel antreten, der nach 30 Jahren freiwillig zurücktritt. Werner Trachsel wird den VZO weiterhin mit einem Teilpensum bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2026 zur Verfügung stehen. Werner Trachsel (62) übernahm seinen Posten als 32-Jähriger und konnte die VZO auf- und ausbauen. Während seiner Zeit stieg die Anzahl Passagiere von rund 8 Millionen auf knapp 23 Millionen. Im Marktgebiet der VZO sorgte er für den Viertelstundentakt, was eine Verdoppelung der Busse und eine dreimal grössere Belegschaft erforderte. In seine Zeit fielen die Übernahme der Schneider-Busse in Meilen, eine gewonnene Ausschreibung für den Ortsbus Rapperswil-Jona, der Aufbau einer Leitstelle und der Ausbau der Technik und der IT. Werner Trachsel habe dafür gesorgt, dass die VZO als Pionier der Branche gelten würden: Er führte schon früh die Du-Kultur im Unternehmen ein, war Mitinitiant für das Nachtnetz, setzte mit Testkunden auf Qualität, informiert seine Belegschaft über einen internen Fernsehkanal, entwickelte eine heute von fast allen ÖV-Betrieben eingesetzte Info-App für die Fahrerinnen und Fahrer. Zudem liess er Holzsitze in Busse einbauen und in Wetzikon ein Bus-Depot mit Schulhaus erstellen. Bis auf die Corona-Jahre wurde während 30 Jahren nie ein Verlust geschrieben, und die Kunden erteilten regelmässig Höchstnoten für die gute Servicequalität.
Mit der Inbetriebnahme der ersten Elektrobusse übernimmt Joe Schmid (48) ab 1. November 2023 die Aufgaben als Direktor. Schmid ist seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Angebot und Markt verantwortlich. Im Jahre 2020 wurde er zum Vizedirektor ernannt. Sein künftiger Schwerpunkt wird der Umbau vom Dieselbus- zum CO2-freien Betrieb sein. An den strategischen Zielen und an der bisherigen Personalpolitik will Schmid festhalten.